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01.04.2021 | (rsn, cj) - Wilhelm CCLII: So heißt das neueste - und spektakulärste - Custom-Modell des Berliner Fahrrad-Herstellers Schindelhauer. Wie der Name verrät, hat das Rad nicht weniger als 252 Gänge und stellt damit einen Weltrekord im Übersetzungsverhältnis auf: satte 3350 Prozent. Möglich wird das durch die Kombination einer 14-Gang-Rohloff-Speedhub-Nabenschaltung mit 526 Prozent Gangspreizung mit einer Pinion-P-Line-18-Gang-Getriebeschaltung, deren Übersetzungsverhältnis bei 637 Prozent liegt.
Pro Kurbelumdrehung resultiert daraus im kleinsten Gang
eine zurückgelegte Distanz von nur 70 Zentimetern, während im 252. Gang der Wert um das fast 34-fache steigt, auf bemerkenswerte 23,3 Meter. So lässt sich im höchsten Gang mit einer Trittfrequenz von entspannten 60 Umdrehungen pro Minute bereits enie Höchstgeschwindigkeit vonn 84,4 km/h erzielen. Sportliche Fahrer können mit 90 Kurbelumdrehungen eine Geschwindigkeit von beeindruckenden 126,6 km/h schaffen.
Stephan Zehren, Head of Design und Mitgründer von Schindelhauer, ist begeistert über den Neuzugang der "Wilhelm"-Familie: "Im Entwicklungs-Team wollten wir schon länger ein Rad bauen, das für jede Situation den passenden Gang bereithält. Insbesondere für Pendler/innen ist das ein neuer Anreize zum Umstieg aufs Fahrrad: Auf Land- und Bundesstraßen sind sie mit Autofahrern auf Augenhöhe und müssen keine Überhol-Manöver mehr fürchten. Ich wage sogar die Prognose, dass so mancher unserer Kunden die vierrädrigen Vehikel mit dem Wilhelm CCLII ordentlich nass machen wird."
Rad-Profi Paul Göhrke hatte im Vorfeld
Gelegenheit, den Wilhelm CCLII zu testen. Als Fahrer im Renn-Team Schindelhauer-Gates ist er nach einem ersten Test auf einem Wahoo Kickr in der Entwicklungsabteilung bei Schindelhauer sehr angetan (siehe Vodeo hier unten). Knapp 90 km/h konnte Paul bereits im ersten Anlauf erzielen – er freut sich schon auf die erste Tour in freier Wildbahn.
Paul: "Rennen gewinne ich mit meinem Hektor, aber wenn ich einfach den ultimativen Geschwindigkeits-Kick erleben will, schwinge ich mich auf den Wilhelm CCLII, trete mit 1500 Watt rein und schalte einfach hoch. Wie zuverlässig das dank Rohloff und Pinion vonstatten geht, ist für mich ein echts Highlight." Â
Wilhelm gehört neben Hektor zur "Custom"-Linie
von Schindelhauer und wird auf Kundenwunsch direkt in der Berliner Fertigungsstätte aufgebaut. Die Farbauswahl umfasst alu pur, sahneweiß, granatrot und mitternachtsblau, wobei auch andere Lackierungen möglich sind. Ausstattung und Anbauteile können individuell konfiguriert werden. Das Basis-Modell Wilhelm ist mit der Rohloff- Speedhub-Nabenschaltung oder dem Pinion-P-Line/ C-Line-Getriebe erhältlich; in Zukunft auch als Singlespeed-Variante.
Aufgrund de hoher Nachfrage beträgt die Lieferzeit bei Custom-Modellen aktuell rund drei Monate. Kunden, die sich für die Farbe granatrot entscheiden, bekommen ihr Wunschrad am schnellsten; bei Alu pur, Sahneweiß und Mitternachtsblau ist mit längeren Wartezeiten zu rechnen ist. Da das Modell Wilhelm unterschiedlich konfiguriert werden kann, errechnet sich der Preis individuell. In der vorgestellten Version Wilhelm CCLII würde er bei 8995 Euro liegen. Weitere Ausstattungen wie Lichtanlage, Schutzbleche und Gepäckträger sind optional erhältlich.
Schindelhauer Bikes
wurde 2009 von Martin Schellhase, Jörg Schindelhauer, Manuel Holstein und Stephan Zehren an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg gegründe; Ende 2012 zog Schindelhauer nach Berlin. Von Anfang an entwickelten die Vier Fahrräder mit Riemenantrieb – damals in der Fahrrad-Branche noch weitgehend unbekannt. Schindelhauer fertigt robuste, hochwertige und wartungsarme Fahrräder und E-Bikes in einem unverwechselbaren und funktionalen Design.
Pinion,
heute in Denkendorf ansässig, wurde 2008 von den beiden ehemaligen Porsche-Ingenieuren Christoph Lermen und Michael Schmitz gegründet. Ihre Vision war es, "eine Fahrradschaltung mit dem Herz eines Sportwagens" zu bauen. Die gekapselte Getriebeschaltung vereint die Vorteile bestehender Systeme und sorgt für ein unvergleichliches Fahrgefühl dank ihrer Integration ins Zentrum des Fahrrads.
Rohloff
ist ein im Jahr 1986 gegründeter Familienbetrieb, dessen Produkte und nahezu alle Einzelteile selbst und von Zulieferbetrieben in Deutschland hergestellt werden. Hohe Qualität und Langlebigkeit stehen bei Rohloff im Mittelpunkt, so dass die Schaltungen Laufleistungen von Zehn- oder Hundertausenden von Kilometern erzielen.
Hier das Test-Video: