Unveröffentlichtes Modell von BMC gesichtet

Nach leiser Kritik bekommt Tudor ein neues Zeitfahrrad

Von Christoph Matt

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Fabian Lienhard (Tudor) | Foto: Cor Vos

13.12.2025  |  Tudor Pro Cycling war mit dem aktuellen Zeitfahrmaterial seines Sponsors BMC nicht ganz glücklich: Der Markt für reine Zeitfahrräder unter den Hobby-Straßenradsportlern ist verschwindend gering. Triathleten stellen in diesem Segment jedoch eine deutlich größere Käuferschicht dar, weshalb BMC sein aktuelles Modell Speedmachine nachvollziehbarerweise auch für die Sportler mit den hohen Socken entwickelte - aus Sicht von Tudor allerdings ein wenig zu konsequent.

Im Triathlon liegen die Geschwindigkeiten deutlich niedriger, was andere Anforderungen an die Aerodynamik mit sich bringt. Auch das Handling spielt dort eine untergeordnete Rolle, da die Kurse der Mittel- und Langdistanzen, bei denen Zeitfahrräder zum Einsatz kommen, meist technisch recht einfach sind. Wegen der längeren Distanzen benötigen diese Räder zudem Verstaumöglichkeiten für Nahrungsmittel.

Tudor war deshalb in dieser Saison meist noch mit dem alten Modell aus dem Jahr 2018 unterwegs, einer auf Scheibenbremsen adaptierten Version des Felgenbremsrads von 2016, das aerodynamisch nicht mehr ganz dem aktuellen Stand entsprach. Scheinbar war es aber trotzdem die bessere Wahl als das “Triathlonrad”. Kurz gesagt: Tudor wollte ein neues Rad, das für Geschwindigkeiten von 55 bis 60 km/h optimiert ist und sich im Handling möglichst nahe am eigenen Straßenrad anfühlt, ein reines Zeitfahrrad für Straßenprofis, wie von Zeitfahrspezialist und Neuzugang Stefan Küng.

Offenbar war man beim Schweizer Hersteller bereit, diesen Weg mitzugehen. So begann, wie Escape Collective berichtet, bereits im Dezember 2023 die Planung eines neuen Zeitfahrrads, nur fünf Monate nach der Vorstellung der aktuellen Speedmachine. Tudor war dabei stark in die Entwicklung eingebunden. Nun ist dieses neue Rad erstmals in freier Wildbahn aufgetaucht, gesichtet und fotografiert auf dem Dach eines Teamautos.

Was sich auf den ersten Bildern erkennen lässt, deutet auf eine deutlich veränderte Formensprache hin. Besonders ins Auge fallen die weit ausgestellten Sitzstreben, die an das neue Factor-Aerobike sowie an das Bahnrad von Hope erinnern. Der Schweizer Hersteller ließ sich allerdings auch intern inspirieren und verbaut eine dem eigenen Bahnrad ähnliche Bajonettgabel, um die Front möglichst schmal zu halten. Auffällig ist zudem der massiv ausgeformte Tretlagerbereich sowie die große Fläche im Bereich des oberen Sitzrohrs.

Wie das Rad von vorne gestaltet ist, lässt sich anhand des bislang spärlichen Bildmaterials noch nicht beurteilen. Es scheint aber, als dürfte Tudor künftig wenig zu bemängeln haben.

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