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01.12.2025 | (rsn) – Der 109. Giro d'Italia (2.UWT) wird im Mai 2026 über 21 Etappen und 3.459 Kilometer mit 49.150 Höhenmetern führen. Vom Grande Partenza in Bulgarien führen die ersten drei Teilstücke durch das Land am Schwarzen Meer, bevor dann ein früher erster Ruhetag für den Flug nach Italien genutzt wird. Enden wird die Italien-Rundfahrt erneut in Rom. Aber auch Mailand, das nach den Regeln des Abwechselns eigentlich für die Schlussetappe an der Reihe gewesen wäre, wird als Etappenziel am Ende der zweiten Giro-Woche besucht.
Nach dem dreitägigen Auftakt in Bulgarien baut sich die Dramatik beim Giro 2026 langsam auf. Es geht vom Spann des italienischen Stiefels zunächst gen Norden und dabei über eher flachere bis mittelschwere Etappen – allerdings auch mit einer schweren Bergankunft am Blockhaus nach einer 246 Kilometer langen Marathon-Etappe in der ersten Woche und einem 40,2 Kilometer langen, flachen Einzelzeitfahren in der Toskana zu Beginn von Woche zwei. Die Alpen erreicht der Giro gegen Ende der zweiten Woche mit einer brutalen Etappe im Aostatal über zwar nur 133 Kilometer aber mehr als 4.400 Höhenmeter mit Bergankunft in Pila.
Die Giro-Schlusswoche dann wird aber voraussichtlich alles auf den Kopf stellen und die Rundfahrt schließlich entscheiden. Wie von der Italien-Rundfahrt gewohnt, folgt da eine schwere Bergetappe auf die andere – mit Bergankünften in der Schweiz in Cari sowie in Italien am Piani di Pezzè in Alleghe nach einer Überfahrt des Passo Giau sowie letztlich auf Etappe 20 in Piancavallo.
Im Gegensatz zur ASO bei der Streckenpräsentation der Tour de France 2026 Ende Oktober in Paris schaffte es RCS Sport am 1. Dezember, sowohl Elisa Longo Borghini als Titelverteidigerin der Frauen-Rundfahrt, als auch Simon Yates als Gewinner der Trofeo Senza Fine und des Maglia Rosa aus dem vergangenen Mai nach Rom zu lotsen, um der Vorstellung der Strecke für 2026 beizuwohnen.
Beginnen wird der Giro am 8. Mai direkt am Schwarzen Meer im Osten Bulgariens. Das erste Teilstück führt von Nessebar über 156 Kilometer nach Burgas und sollte mit einer Sprintankunft enden. Etappe 2 dann ist mit 220 Kilometern nicht nur besonders lang, sondern auch bereits deutlich schwerer. Sie führt von Burgas nach Veliko Tarnovo, wo kurz vor dem Ziel noch eine knackige Steigung wartet. Die 3. Etappe dann beginnt in Plovdiv und endet in Bulgariens Hauptstadt Sofia, voraussichtlich wieder mit einem Massensprint.
Nach dem Transfer nach Italien wird der Giro mit Etappe 4 am Spann des italienischen Stiefels fortgesetzt, die Protagonisten aber dürften zunächst dieselben bleiben: Sprinter und hügelfeste Sprinter sind in Cosenza sowie auch auf Etappe 5 in Potenza und am Ende der 6. Etappe in Neapel gefragt.
Die längste Giro-Etappe 2026: Etappe 7 zur Bergankunft am Blockhaus. | Grafik: RCS Sport
Mit Etappe 7 folgt das längste Teilstück der drei Wochen und auch die erste Bergankunft: Es geht über 246 Kilometer von Formia an Italiens Westküste durch die Abruzzen und zum 13,5 Kilometer langen Schlussanstieg hinauf zum Blockhaus, wo das Ziel in 1.665 Metern Höhe wartet.
Schon einen Tag später wird es erneut interessant für die Gesamtwertung, denn Etappe 8 führt von Chieti an der Adria entlang gen Norden nach Fermo und dort zu einem schweren hügeligen Finale an den berüchtigten 'Muri'. Wer mit dem hektischen Finale dort nicht klarkommt, könnte hier empfindlich Zeit verlieren. Und auch zum Abschluss der ersten Giro-Woche wird Klassement gemacht – mit einer Kategorie-1-Bergankunft am Corno alle Scale im Apennin, wo der Giro zuletzt 2004 zu Gast war, als Gilberto Simoni dort die 3. Etappe gewann.
Die zweite Rundfahrtwoche beginnt in der Toskana mit einem völlig flachen Einzelzeitfahren über 40,2 Kilometer von Viareggio nach Massa am Tyrrhenischen Meer. Es wird der einzige Kampf gegen die Uhr im Verlauf dieses Giros bleiben. Etappe 11 dann führt von Porcari über La Spezia nach Chiavari und beinhaltet in ihrer zweiten Hälfte drei Anstiege der 2. und 3. Kategorie, mit dem letzten Bergpreis erst neun Kilometer vor dem Tagesziel.
Topfeben: Das Einzelzeitfahren des Giro d'Italia 2026. | Grafik: RCS Sport
Es folgt ein Transfer nach Ligurien, wo die 12. Etappe von Imperia nach Novi Ligure eher wieder etwas für die Sprinter sein dürfte. Auf den ersten Blick gilt dasselbe auch für Etappe 13, die von Alessandria gen Norden an den Lago Maggiore führt und in Verbania endet. Dort aber geht es kurz vor dem Ziel noch über einen Kategorie-3-Anstieg in Ungiasca, der das Peloton stark ausdünnen könnte.
Gar nichts mehr zu melden haben die Sprinter auf Etappe 14 im Aostatal. Die hat es richtig in sich: Nur 133 Kilometer sind zwar zu absolvieren, doch dabei geht es ständig auf und ab und so kommen auf der kurzen Distanz trotzdem mehr als 4.400 Höhenmeter zusammen – mit einer Bergankunft in Pila in 1.793 Metern Höhe nach einer knapp 17 Kilometer langen Schlusssteigung. Enden wird die zweite Woche anschließend am Sonntag, dem 24. Mai, mit einer Flachetappe von Voghera nach Mailand, wo zum 90. Mal in der Geschichte der Italien-Rundfahrt eine Etappe endet.
Hat es in sich: Das Streckenprofil der 14. Etappe im Aostatal. | Grafik: RCS Sport
Wie vom Giro gewohnt, wird die Schlusswoche einmal mehr die härteste werden. Sie beginnt diesmal mit einer Etappe, die vollständig auf Schweizer Boden ausgetragen wird – von Bellinzona über 113 Kilometer nach Cari, wo in 1.644 Metern Höhe die vierte Bergankunft des Giro 2026 wartet. Etappe 17 dann führt das Rennen auf einem mittelschweren Teilstück von Cassano d'Adda am Lago d'Iseo und Lago d'Idro entlang nach Andalo im Trento. Das Finale dort ist hügelig und die letzten sechs Kilometer überbrücken nochmal rund 200 Höhenmeter – eine Mini-Bergankunft der 3. Kategorie.
Nur wenn man diese Ankunft in Andalo auf Etappe 17 mitzählt, kommt man auf sieben Bergankünfte beim Giro 2026. | Grafik: RCS Sport
Die 18. Etappe sieht auf den ersten Blick wie eine zum Durchatmen aus und ist weitgehend flach. Allerdings stellt sich elf Kilometer vor dem Ziel in Pieve di Soligo die brutal steile Muro di Ca'Del Poggio in den Weg – eine steile, enge Rampe, über die sicher nicht alle Sprinter mit drüber kommen und die auch ein Klassementfahrer als Abschussrampe für einen Angriff nutzen könnte, zumal es anschließend abschüssig ins Ziel geht.
Auf der anderen Seite aber wären die Männer im Kampf im Rosa gut beraten, dort in Venetien nicht zu viel Kraft zu verschleudern. Denn tags darauf folgt die Königsetappe dieses 109. Giro d'Italia: Das 19. Teilstück führt von Feltre zur Bergankunft in Piani di Pezzè und dabei über insgesamt sechs kategorisierte Anstiege: Passo Duran (1. Kat.), Coi (2. Kat.), Forcella Staulanza (2. Kat.), Passo Giau (Cima Coppi), Passo Falzarego (2. Kat.) und schließlich die Schlussrampe (2. Kat.). Das Etappenprofil sieht aus wie ein Sägeblatt und der Giau ist mit 2.233 Metern Höhe auch das Dach dieser Italien-Rundfahrt.
Königsetappe! Das 19. Teilstück des Giro d'Italia 2026 über den Passo Giau. | Grafik: RCS Sport
Entschieden aber ist der Giro auch nach der Königsetappe noch nicht. Denn Etappe 20 hält im Friaul noch zwei Passagen der 14,5 Kilometer langen Kategorie-1-Steigung von Piancavallo bereit – und endet auch nach dem zweiten Aufstieg dort oben mit einer Bergankunft, der siebten und letzten bei diesem Giro.
Was folgt ist noch ein letzter langer Transfer nach Rom und zum großen Finale auf der aus den vergangenen Jahren bereits bekannten Schlussrunde durch die 'Ewige Stadt' – mit einem letzten Massensprint zum Abschluss des Giro d'Italia 2026.
Die letzte Bergetappe nach Piancavallo kann in der Gesamtwertung auch noch einmal etwas verändern. | Grafik: RCS Sport
1. Etappe, 8.5.: Nessebar – Burgas (156 km) **
2. Etappe, 9.5.: Burgas – Veliko Tarnovo (220 km) ***
3. Etappe, 10.5.: Plovdiv – Sofia (174 km) **
1. Ruhetag, 11. Mai
4. Etappe, 12.5.: Catanzaro – Cosenza (144 km) **
5. Etappe, 13.5.: Praia a Mare – Potenza (204 km) ***
6. Etappe, 14.5.:'Paestum – Neapel (161 km) **
7. Etappe, 15.5.: Formia – Blockhaus (246 km) ****
8. Etappe, 16.5.: Chieti – Fermo (159 km) ***
9. Etappe, 17.5.: Cervia – Corno alle Scale (184 km) ***
2. Ruhetag, 18. Mai:
10. Etappe, 19.5.: Viareggio – Massa (40,2 km / EZF) ***
11. Etappe, 20.5.: Porcari – Chiavari (178 km) ***
12. Etappe, 21.5.: Imperia – Novi Ligure (177 km) **
13. Etappe, 22.5.: Alessandria – Verbania (186 km) ***
14. Etappe, 23.5.: Aosta – Pila (133 km) *****
15. Etappe, 24.5.: Voghera – Mailand (136 km) *
3. Ruhetag, 25. Mai:
16. Etappe, 26.6.: Bellinzona – Cari (113 km) ****
17. Etappe, 27.5.: Cassano d'Adda – Andalo (200 km) ***
18. Etappe, 28.5.: Fai della Paganella – Pieve di Soligo (167 km) **
19. Etappe, 29.5.: Feltre – Alleghe (Piani di Pezzè) (151 km) *****
20. Etappe, 30.5.: Gemona del Friuli – Piancavallo (199 km) ****
21. Etappe, 31.5.: Rom – Rom (131 km) *
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