Dversnes beschert Uno-X den zweiten Tagessieg

Strong lässt beim Arctic Race am Schlusstag nichts mehr anbrennen

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Strong lässt beim Arctic Race am Schlusstag nichts mehr anbrennen"
Während Fredrik Dversnes den Tagessieg feierte, ballte Corbin Strong ebenfalls die Faust, denn er machte die Gesamtwertung klar. | Foto: Cor Vos

10.08.2025  |  (rsn) – Fredrik Dversnes (Uno-X Mobility) hat überraschend die 4. Etappe des Arctic Race of Norway (2.Pro) über acht Runden und 141 Kilometer in Tromso gewonnen. Er war der Beste im Sprint der rund 25-köpfigen Favoritengruppe. Zweiter wurde Corbin Strong (Israel – Premier Tech), der die Rundfahrt für sich entschied. Tagesdritter wurde Davide Ballerini (XDS – Astana) vor Rick Pluimers (Tudor) und Sakarias Loland (Uno-X Mobility).

Das Podium der Rundfahrt komplettierten Tom Pidcock (Q36.5) als Zweiter und Christian Scaroni (XDS – Astana) als Dritter. Platz vier ging an Riley Sheehan (Israel – Premier Tech), als Fünfter beendete Clément Champoussin (XDS – Astana) die Rundfahrt. Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) blieb auf dem achten Rang.

Für Strong, der im Frühjahr seinen besten Beinen etwas hinterherfuhr, ist der Triumph in Norwegen der zweite Rundfahrterfolg innerhalb vor neun Tagen. Am 30. Juli gewann der Neuseeländer noch die Tour de Wallonie (2.Pro). Doch bevor er wieder aufs höchste Podest durfte, musste er etwas mehr als drei Stunden Schwerstarbeit verrichten. “Es war ein unglaublich stressiger Tag. Ich wusste, dass von Kilometer 0 an attackiert werden würde. Trotzdem wurden meine Erwartungen übertroffen“, schnaufte der Sieger im Ziel-Interview durch.

Dazu machte ihm auch das Wetter zu schaffen. “Die ersten paar Runden hatte es geregnet und da hatte ich wirklich kein Selbstvertrauen. Das sind Bedingungen für Pidcock, deswegen war ich heute wirklich nervös“, gab Strong zu. “Es war schwerer, als ich erwartet hatte, aber mein Team war heute einfach unglaublich“, fügte er an.

Für Dversnes war es der zweite Saisonsieg, nachdem er bereits bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) als Ausreißer knapp das Feld um Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) geschlagen hatte. Beim Heimrennen sorgte der Norwegische Meister von 2023 für den zweiten Etappensieg von Uno-X Mobility, nachdem Alexander Kristoff am zweiten Tag als Erster über den Zielstrich gekommen war.

Engelhardt sicherte sich zu Beginn der Etappe eine Bonussekunde, wodurch er sich im Klassement von seinen vier zeitgleichen Kontrahenten distanzierte. Er erreichte das Ziel mit den anderen Klassementfahrern und behauptete so den achten Rang.

Neben dem Gesamtsieg durfte sich Strong auch über das Punktetrikot und jenes des besten Nachwuchsfahrers freuen. Storm Ingebrigtsen (Coop – Repsol), der für nächste Saison einen Profivertrag bei Uno-X Mobility unterschrieben hat, hat das Bergklassement zu seinen Gunsten entschieden.

So lief die 4. Etappe des Arctic Race of Norway:

In der Anfangsphase konnte sich keine Gruppe lösen, da nach 7,6 Kilometern der erste Zwischensprint auf dem Programm stand. Engelhardt griff an, Scaroni war aber aufmerksam und zog mit, Sheehan kam ebenfalls dazu und gewann vor dem Italiener und dem Deutschen.

Auch danach blieb es unruhig, zahlreiche Angriffe wurden vereitelt, bis sich 109 Kilometer vor dem Ziel Adne Holter (Uno-X Mobility), Ballerini, Bjorn Koerdt (Picnic – PostNL), Asbjorn Hellemose (Jayco – AlUla), Matteo Vercher (TotalEnergies), Jonas Geens (Flanders – Baloise), Diego Uriarte (Kern Pharma) und Ulrik Tvedt (Lillehammer CK) absetzten. Die Gruppe des Tages war gefunden, mehr als 1:30 Minuten Vorsprung wurde ihr aber nicht gegönnt.

Das Streckenprofil der 4. Etappe des Arctic Race of Norway | Foto: Veranstalter

Pidcock eröffnete mit noch 50 zu fahrenden Kilometern das Finale. Er konnte sich nicht lösen, das schafften dafür aber Eddie Dunbar (Jayco – AlUla) und Andreas Leknessund (Uno-X Mobility) vier Kilometer später an der nächsten Bergwertung. Weitere vier Kilometer danach machte das Duo aus dem Spitzenoktett eine Zehnergruppe, die aber nur 20 Sekunden vor der von Israel angeführten Meute fuhr.

Im nächsten Anstieg sprang Pidcock eingangs der letzten 40 Kilometer die Lücke mit sechs Fahrern an seinem Hinterrad zu. Kurz darauf kamen rund 15 weitere Profis heran. Nun wurde es chaotisch, was dazu führte, dass Koerdt sich 31 Kilometer vor dem Ziel die Bonussekunden sicherte. Pidcock sprintete bergauf die Lücke zum Briten zu, doch Strong konnte als einziger folgen und schob sein Vorderrad auf dem Wertungssprint an dem des Q36.5-Kapitäns vorbei.

Die Flaute hat nur kurz Bestand

Die anschließend dank Hugo Houle (Israel - Premier Tech) einkehrende Ruhe störten Hugo de la Calle (Burgos) und Stefano Oldani (Cofidis) im Anstieg zum Prestvannet (2.Kat.) mit noch 30 zu fahrenden Kilometern. Das Duo hatte eingangs der 16 Kilometer langen Schlussrunde 16 Sekunden Vorsprung. So ging es wenig später in die Hügelzone, wo die Ausreißer schnell gestellt wurden. Am letzten Zwischensprint kamen die Klassementfahrer nicht zum Zug, dafür löste sich Stagiaire Timo de Jong (Picnic – PostNL).

Der Vorstoß des Niederländers dauerte bis 13,3 Kilometer vor dem Ziel. Anschließend versuchte es Pidcocks Teamkollege Marcel Camprubi. Der Spanier musste für seine ersten zehn Sekunden Vorsprung kämpfen, danach schlief das Tempo bei den Verfolgern aber komplett ein. Der sehr aktive Vercher wagte den Sprung nach vorn. Daraufhin formierten sich im Hintergrund XDS und Israel mit den verbleibenden Mannen. Im letzten Anstieg kam mit noch 7,7 zu fahrenden Kilometern alles wieder zusammen.

Rund 25 Mann gingen so auf die letzten 7,5 Kilometer, die von einer Abfahrt eingeleitet wurden. Lokalmatador Leknessund probierte es bergab in seiner Heimatstadt, aber Jayco – AlUla vereitelte den Angriff. Oldani und ein TotalEnergies-Fahrer zogen mit noch 4,5 zu fahrenden Kilometern davon, doch die Gruppe dahinter war sich einige: Ein Sprint sollte her.

Sheehan nahm seinen Kapitän und Co. mit auf den letzten Kilometer. Der US-Amerikaner musste 500 Meter vor dem Ziel ausscheren und so kam es zu einem chaotischen Sprint, in dem Dversnes früh an die Spitze kam und die dann auch bis zum Ende behaupten konnte.

Fr

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Jedermann-Nachrichten

10.08.2025Highlight-Video der 7. Etappe der Polen-Rundfahrt

(rsn) - Die Polen-Rundfahrt 2025 ist Geschichte. Und sie endet nicht mit dem monegassischen Märchen von Victor Langellotti. Der Ineos-Profis konnte die Konkurrenz im Zeitfahren nicht halten und verlo

10.08.2025Koppenburg stimmt in Gewichtsdebatte ein

(rsn) - Die Rechnung ist eigentlich einfach. Je weniger Gewicht die Schwerkraft nach unten zieht, desto weniger Kraft braucht man, um es nach oben zu bewegen. Bleibt die Kraft gleich, geht es eben sch

10.08.2025McNulty beendet Polen-Rundfahrt mit Doppelschlag

(rsn) - Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG) hat die die Tour de Pologne (2.UWT) mit einem Doppelschlag beendet. Er gewann sowohl die 7. Etappe als auch die Rundfahrt. Im 12,5 Kilometer langen Z

10.08.2025Pogacar erneuert Gedanken zum Rücktritt: “Ich zähle die Jahre“

(rsn) – Während der letzten Etappen der Tour de France zählte zählte Tadej Pogacar noch die Kilometer bis Paris. Jetzt rechnet der Profi vom Team UAE – Emirates – XRG in anderen Maßstäben.

10.08.2025Unibet Tietema künftig auf deutschen Rädern unterwegs

(rsn) - Das französische ProTeam Unibet Tietema Rockets wird aber der neuen Saison auf Rennrädern aus Deutschland unterwegs sein. Bisher noch von Cannondale ausgestattet, wird das Team im kommenden

10.08.2025Grand Départ 2030 in Deutschland stößt bei ASO auf offene Ohren

(rsn) – Ein Grand Depart 2030 in Mitteldeutschland? Im April hatte Rudolf Scharping, mittlerweile Ehrenpräsident bei German Cycling, auf der Bundeshauptversammlung des Verbandes einen Start der Tou

10.08.2025Uno-X holt nächsten Norweger nach Hause

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

09.08.2025Highlight-Video der 6. Etappe der Polen-Rundfahrt

(rsn) - Brandon McNulty (UAE - Emirates - XRG) schien bereits wie der sichere Sieger, bevor von Irgendwoher noch Victor Langellotti (Ineos Grenadiers) herangerauscht kam und den US-Amerikaner kurz vor

09.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.08.2025Strong kommt nicht an Pidcock vorbei, verteidigt aber Gelb

(rsn) – Tom Pidcock (Q36.5) hat die 3. Etappe des Arctic Race of Norway (2.Pro) gewonnen. Bei der Bergankunft in Malselv schlug er Corbin Strong (Israel – Premier Tech) im Zweiersprint. Der Neusee

09.08.2025Ciccone gewinnt die Königsetappe, del Toro die Gesamtwertung

(rsn) – Die Entscheidung über den Gewinn der Burgos-Rundfahrt 2025, sie sollte auf den allerletzten Kilometern des Rennens fallen. An den Lagunas de Neila gewann Giulio Ciccone (Lidl – Trek) nach

09.08.2025Langellotti schreibt in Polen doppelt Geschichte

(rsn) – Victor Langellotti (Ineos Grenadiers) hat auf der 6. Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT) Radsportgeschichte geschrieben. Der 30-Jährige wurde in Bukowina Tatrzanska nach 147 Kilometern der e

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine