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26.12.2024 | (rsn) - Den Großteil ihrer Profikarriere verbrachte Christine Majerus im niederländischen Team SD Worx – Protime. Ihr langjähriger Team-Manager Danny Stam bezeichnet die Luxemburgerin als eine Top-Fahrerin aus der zweiten Reihe, die selbst auch Rennen gewinnen kann.
“Christine sah immer die Wichtigkeit des Teams und brauchte keine Führung”, so der Niederländer, dessen Überzeugung nach der sein Rennstall ohne die Luxemburgerin nicht da stehen würde, wo er steht – nämlich an Position 1 der Weltrangliste. Elf Jahre lang bildeten der Branchenprimus und Majerus eine erfolgreiche Kombination.
Den Schritt ins Profigeschäft vollzog die Spezialistin für Eintagesrennen im Jahr 2008 beim kleinen französischen UCI-Team ESGL 93 - GSD Gestion. Mit dieser Equipe feierte sie im Jahr 2013 dann auch beim Sparkassen Giro in Bochum ihren ersten Profisieg.
___STEADY_PAYWALL___Weitere internationale Erfolge wie der Gesamtsieg bei der Boels Ladies Tour (2019), der Classique Morbihan (2016 und 2019), des Festival Elsy Jacobs (2017) und zwei Etappenerfolge bei der Aviva Women's Tour (2015 und 2016) sollten folgen, ehe sich Majerus ab 2020 ausschließlich auf die Rolle der Edelhelferin konzentrierte. Besonders bei den Frühjahrsklassikern war ihre Tempohärte und Rennübersicht immer wieder der Grundstein für die Erfolge von SD Worx.
In ihrer letzten Profisaison gelang Christine Majerus (SD Worx – Protime, re.) noch ein Podium bei einer Rundfahrt: Die Tour of Britain beendete sie beim Sieg ihrer Teamkollegin Lotte Kopecky (Mi.) auf Rang drei. | Foto: Cor Vos
Angesichts von nur 533 lizenzierten Radsportlern in Luxemburg war die nationale Konkurrenz für die inzwischen 37-Jährige zwar überschaubar. Dennoch sucht die Serie an nationalen Meistertiteln ihresgleichen. Vierzehn Mal auf der Straße und siebzehn Mal im Zeitfahren war Majerus Luxemburgische Meisterin. Eine beeindruckende Bilanz, zu der auch zwölf nationale Titel im Cyclo-Cross gehören. Zudem wurde Majerus in Luxemburg sieben Mal zur Sportlerin des Jahres gewählt.
Mit insgesamt 54 Renntagen und 6.524 Rennkilometern forderte sich die Luxemburgerin in ihrem letzten Profijahr wie kaum zuvor in ihrer langen Laufbahn. Und bewies dabei sich selbst und der Konkurrenz, was noch in ihr steckt. “Ich habe versucht, den Gedanken an die letzte Saison nicht zuzulassen. Wenn man bei jedem einzelnen Rennen daran denkt, kann man die Leistung über die ganze Saison nicht mehr abrufen”, so Majerus. Sie fuhr sieben Mal in die Top Ten, so mit einem jeweils neunten Platz bei den Eintagesrennen Ronde van Drenthe (1.WWT) und dem Omloop van het Hageland (1.1).
Von einem Podium in der Gesamtwertung einer Rundfahrt träumte sie dagegen wohl nicht mehr. Umso größer war die Freude, als bei der Tour of Britain Rang drei in der Gesamtwertung heraussprang. Und es wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Aber ein verfrühter Jubel kostete Majerus auf der Schlussetappe rund um Manchester den schon sicher geglaubten Etappensieg.
Meist war Majerus (li.) auch 2024 als wertvolle Helferin unterwegs, so wie hier bei der Tour de France.| Foto: Cor Vos
“Da habe ich mich selbst ein wenig reingelegt, denn es war das einzige Rennen im Jahr, bei dem das Team sagte, heute fahren wir für Christine”, erzählte sie mit einem Lachen RSN. “Ruby (Roseman-Ganon / Liv AlUla Jayco, d. Red.) hat die Linie bis zum Schluss im Blick gehabt und ich eben nicht. Ich bin nicht wütend darüber, letzten Endes war es nur ein Radrennen”, fügte sie an.
In Paris kennt sich die in Luxemburg Stadt geborene Majerus bestens aus. Ist es doch ihre Wahlheimat, in der sie seit einigen Jahren lebt. Ein Grund mehr für sie, sich ihre vierte Olympia-Teilnahme als letztes großes Karriereziel herauszupicken.
“Ich habe in Paris Sport studiert und schon vor einiger Zeit meinen Master gemacht. Das Leben und die Liebe haben mich dann dort gehalten”, berichtete sie. “Ich wusste, dass Olympia, mein ‘Heimrennen‘, der ideale Abschied für meine lange Karriere werden würde. So war die Vorbereitung noch mal besonders intensiv, denn im Gegensatz zu Rio und Tokio lag mir der Kurs. Nach dem Sturz von Chloe Dygart unmittelbar vor mir war mein Rennen dann jedoch leider gelaufen. Aber die Form war an diesem Tag definitiv besser als ein 17. Platz”, ärgerte sie sich im Nachgang darüber mehr als über den verpassten Etappensieg bei der Tour of Britain. “Paris war eines der besten Rennen meines Lebens und schade, dass meine Chancen auf diese Art und Weise verflogen”.
Um das Thema Chancengleichheit für Frauen im Profi-Radsport ging es Majerus im Laufe ihrer Karriere immer wieder. “Ich habe alle Facetten des Frauen-Radsports miterlebt und konnte zu Beginn nur durch die Unterstützung des Militärs professionell Radfahren. Was in den letzten Jahren mit der Einführung der World Tour und den Mindestgehältern geschah, ist der richtige Weg. Aber bis dahin haben wir eine Menge an Energie liegen gelassen und sind immer wieder gegen Mauern gerannt“, erzählte sie.
Nun hofft Majerus, dass die in Gang gebrachte positive Entwicklung unumkehrbar ist “Eigentlich ist es im Nachhinein müßig, so viel über dieses Thema zu reden und ich hoffe sehr, dass in zehn Jahren diese Diskussion endgültig abgehakt ist. Ob Männer-Radsport oder Frauen-Radsport, es bleibt Radsport. Es ist die gleiche Intensität, es ist die gleiche Taktik, es sind die gleichen intensiven und harten Rennen. Das ist der Grund, warum ich keinen Bock mehr darauf habe, dass wir bei diesem Thema immer noch einen Unterschied machen müssen", fügte sie an.
In Arnheim wurde Majerus (Mi.) auf der Schlussetappe der Simac Ladies Tour standesgemäß von ihren Kolleginnen verabschiedet. | Foto: Cor Vos
Einen letzten offiziellen Auftritt im SD-Worx-Trikot hatte Majerus Mitte Oktober anlässlich eines Sponsoren-Events in Limburg. Wenige Wochen später war dann endgültig auch sportlich Schluss. Ihr letztes Radrennen widmete sie ihrer Liebe zum Cyclo-Cross, den sie lange Jahre parallel zur Straße auf international hohem Niveau betrieb. Am 17. November bestritt Majerus noch den Grand Prix d'Armee - und siegte!
“Ich war in den letzten Jahren so viel weg von zu Hause und habe der Familie und den Freunden alles abverlangt”, blickte sie zurück und auch schon nach vorn: “In mir wohnt schon länger das Gefühl, dass es nun Zeit für eine Veränderung ist und ich ein normales Leben führen möchte."
Ganz den Rücken kehren will Majerus dem Radsport aber nicht. Die eine oder andere Ausfahrt mit den Teamkolleginnen werde es sicherlich weiterhin geben. Beruflich hingegen möchte sie eine ganz andere Richtung einschlagen. “Wohin die Reise geht, kann ich aber leider noch nicht öffentlich sagen, da der Vertrag noch nicht unterschrieben ist”, sagte sie abschließend.
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