Greipel bei Tour for All von Internet-Problem gestoppt

Bole siegt in der Wüste als ´letzter Überlebender´ der Sprinter

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Bole siegt in der Wüste als ´letzter Überlebender´ der Sprinter"
Grega Bole (Bahrain - McLaren) gewinnt das 4. Rennen der Zwift Tour for All auf der Strecke Sand & Sequoias. | Foto: Screenshot aus der Eurosport-Live-Ãœbertragung

07.05.2020  |  (rsn) - Zahlreiche Top-Sprinter standen am Start des vierten Rennens bei der Zwift Tour for All, doch am Ende gewann in der virtuellen Wüste der fiktiven Inselwelt Watopia einer, der eigentlich als Anfahrer fungiert: Grega Bole (Bahrain - McLaren) glänzte am Ende des 42,6 Kilometer langen Rennens mit perfektem Timing im Schlussspurt, als er den Kanadier Pier-André Coté (Rally Cycling) sprichwörtlich auf der Linie noch abfing.

Dritter wurde der Australier Nick Schultz (Mitchelton - Scott) im Sprint eines knapp 20 Mann umfassenden Fahrerfeldes, aus dem zuvor nacheinander alle Top-Sprinter wie André Greipel (Israel Start-Up Nation), Phil Bauhaus (Bahrain - McLaren), Elia Viviani (Cofidis) oder auch Arnaud Demare (Groupama - FDJ) herausgefallen waren.

"Im Anstieg war es wirklich schwer. Wir sind sehr hohe Wattzahlen gefahren, es war richtig Vollgas. Aber im Flachen und in der Abfahrt ging es besser, im Feld konnte ich mich etwas erholen. Es war ein schönes Rennen", sagte Bole im ersten Sieger-Interview von GCN und erzählte außerdem, dass ihn die Corona-Krise im Training kaum eingeschränkt habe: "Ich habe Glück, dass ich hier in Slowenien in letzter Zeit fast immer draußen fahren konnte."

Die meisten Punkte des Tages sammelte allerdings der Franzose Benjamin Thomas (Groupama - FDJ), der an beiden Bergpreisen des Tages jeweils fünf Zähler für sein Team einheimste und am Ende trotzdem noch auf Rang vier sprintete. 32 Punkte sammelte er somit für Groupama - FDJ, das bislang aber bei der Tour for All kaum eine Rolle spielte. Das beste Team des Tages war auch auf der Strecke Sand & Sequoias NTT Pro Cycling, das 74 Punkte sammelte und so auch seine Gesamtführung weiter ausbaute.

So lief das Rennen:

Von Beginn an wurden die zwei Runden auf der Sand & Sequoias-Schleife durch Wüste und Mammutbaum-Urwald in der fiktiven Insel-Welt Watopia mit Vollgas absolviert. Schon früh wurden daher einige Fahrer abgehängt, darunter auch André Greipel (Israel Start-Up Nation), der aber gegenüber Eurosport-Kommentator Jörg Ludewig bekanntgab, einen W-LAN-Aussetzer gehabt zu haben.

Im nicht sehr steilen, aber sich trotzdem ziehenden Anstieg durch den Mammutbaum-Urwald dehnte sich das Feld weiter aus und Benjamin Thomas (Groupama - FDJ) attackierte vor der Bergwertung, um seinem Team die dort zu vergebenden fünf Punkte zu sichern. Den Kontakt zum ersten Feld verloren derweil nach Greipel auch weitere namhafte Sprinter wie Phil Bauhaus (Bahrain - McLaren) und Elia Viviani (Cofidis).

Top-Sprinter im Urwald-Anstieg abgehängt

In der zweiten Runde führte dann zehn Kilometer vor dem Ziel Jonas Rutsch (EF Pro Cycling) das Feld in den Anstieg im Urwald hinein - neben dem Sieger des zweiten Tour for All-Rennens am Dienstag, Michael Gogl (NTT Pro Cycling). Von den zahlreich angetretenen Top-Sprintern war nun nur noch Arnaud Demare (Groupama - FDJ) vorne dabei, und auch der Franzose verlor auf dem Weg zum Bergpreis den Anschluss.

Während Demare abgehängt wurde, spurteten seine Landsmänner und FDJ-Teamkollegen Thomas und Alexys Brunel sieben Kilometer vor dem Ziel erneut zu fünf und vier Punkten an der Bergwertung. In der Abfahrt zurück in die Wüste waren nur noch knapp 20 Mann an der Spitze beisammen. Sie sollten schließlich den Sieg unter sich aussprinten.

Zwar attackierte Guillaume Van Keirsbulck (CCC) an der 1.000-Meter-Marke mit rund 800 Watt, doch der Belgier hatte letztendlich keine Chance gegen die Gruppe und wurde 350 Meter vor der Linie zunächst von Gogl übersprintet. Für einen kurzen Moment sah es aus, als könne der Österreicher seinen Triumph vom Dienstag wiederholen. 

Doch dann zeigte sich, dass in der Wüste noch länger zu warten war, um das richtige Timing für den idealen Schlussspurt zu erwischen. Mit zahlreichen Aero-PowerUps rauschten noch acht Mann an Gogl vorbei und schließlich schob Bole sich auf den letzten Metern vor der in einer Rechtskurve liegenden Ziellinie an Coté vorbei zum Sieg.

Das fünfte und letzte Rennen der Zwift Tour for All führt am Freitag über 46,5 Kilometer erneut durch Watopia und endet mit dem zwölf Kilometer langen Schlussanstieg hinauf zur Alpe du Zwift - einem virtuellen Nachbau des Anstiegs von L'Alpe d'Huez.

Ergebnis:
1. Grega Bole (Bahrain - McLaren) 54:33 Minuten
2. Pier-André Coté (Rally Cycling) s.t.
3. Nick Schultz (Mitchelton - Scott) s.t.
4. Benjamin Thomas (Groupama - FDJ) s.t.
5. Dries De Bondt (Alpecin - Fenix) s.t.
6. Ryan Gibbons (NTT Pro Cycling) s.t.
7. Daryl Impey (Mitchelton - Scott) s.t.
8. Scott Thwaites (Alpecin - Fenix) s.t.
9. Michael Gogl (NTT Pro Cycling) s.t.
10. Jonas Rickaert (Alpecin - Fenix) s.t.

Tages-Teamwertung:
1. NTT Pro Cycling 74 Punkte
2. Alpecin - Fenix 66
3. Mitchelton - Scott 53
4. Groupama - FDJ 51
5. Bahrain - McLaren 25
6. Rally Cycling 24
7. CCC 22
8. EF Pro Cycling 20
9. Cofidis 14
10. Israel Start-Up Nation 6

Gesamtwertung:
1. NTT Pro Cycling 288 Punkte
2. Alpecin - Fenix 233
3. Mitchelton - Scott 189
4. Israel Start-Up Nation 169
5. EF Pro Cycling 164
6. Groupama - FDJ 144
7. Rally Cycling 95
8. CCC  87
9. Bahrain - McLaren 83
10. Cofidis 73

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