Gesamtvierter wünscht sich mehr Berghelfer

Passen Buchmann und Sagan noch in ein Tour-Team?

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Passen Buchmann und Sagan noch in ein Tour-Team?"
Emanuel Buchmann (li.) und Gregor Mühlberger im Ziel der 20. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

28.07.2019  |  (rsn) - Zwei Riesenerfolge bei dieser Tour de France für Bora – hansgrohe: Peter Sagan gewinnt das Grüne Trikot und Emanuel Buchmann erreicht mit Rang vier in der Gesamtwertung ein nie erwartetes Ergebnis. Doch nun stellt sich die Frage: Passen beide noch zusammen in ein Tour-Team?

Beim Ausfahren am Bus beantwortete Buchmann gestern die Frage, was man noch ändern müsste, um bei der Tour aufs Podium zu kommen: "Wir müssen das alles erst mal analysieren, aber ich denke, wenn man das Team auf die Gesamtwertung ausrichtet, dann schauen wir mal, was möglich ist!“

Auf Nachfrage wurde der Ravensburger deutlicher: "Ein paar Bergfahrer mehr oder im Hochgebirge ein stärkeres Team. Am Schluss hatte ich ja nur noch Gregor (Mühlberger) am Berg dabei“, erklärte Buchmann: "Die anderen Teams hatten doch noch ein paar mehr Helfer mehr. Da hat man schon mehr taktische Möglichkeiten.“

Das wollte der aber nicht als Kritik an der Teamausrichtung für die heute in Paris zu Ende gehende 106. Auflage verstanden wissen: "Für dieses Jahr war das voll okay", betonte Buchmann..

Sein Trainer Dan Lorang hatte im Interview mit radsport-news.com schon gesagt: "Wir sind hierhergekommen, die Top 10 zu schaffen. Wenn wir um den Toursieg hätten fahren wollen, hätten wir mit einer reinen Bergmannschaft antreten müssen.“

Das muss nicht bedeuten, dass für Sagan kein Platz mehr wäre. Denn der Gesamtdritte Steven Kruijswijk etwa harmonierte bei Jumbo – Visma auch mit Top-Sprinter Dylan Groenwegen, der wie Sagan auch eine Etappe gewann. Bora - hansgrohe war auch für die Berge gar nicht schlecht aufgestellt, doch Patrick Konrad, der als Co-Kapitän in die Tour gestartet war, konnte nach Stürzen nicht mithalten. "Bei ihm lief es nicht wie erwünscht, aber das gibt’s auch. Es kann nicht immer so laufen, wie man es sich wünscht. Wichtig ist, dass ich gut gefahren bin“, sagte Buchmann lachend.

Die Zeitfahren gaben den Ausschlag für Kruijswijk

25 Sekunden fehlten ihm in der Endabrechnung zum Podiumsplatz drei, den sich auf der gestrigen letzten Alpenetappe Kruijswijk sicherte. Letztlich machte dabei das Mannschaftszeitfahren von Brüssel den Unterschied, in dem Jumbo - Visma bei seinem souveränen Sieg 46 Sekunden schneller unterwegs war als Buchmanns Team. "Da haben sie doch einiges rausgeholt. Am Berg konnte ich ihn ja ein paarmal abhängen, aber insgesamt hat er ein sehr starkes Team hier gehabt und das Podium verdient", lobte der Bora-Kapitän den Niederländer.

Im Einzelzeitfahren sattelte Kruijswijk als Sechster noch mal 34 Sekunden auf den Vorsprung gegenüber Buchmann drauf, der in Pau guter Zwölfter wurde. Das konnte der ehemalige Deutsche Meister in den Bergen nicht mehr aufholen. Immerhin war er auf der Planche de Belles Filles 28 Sekunden, in Foix Prat d’Albis 31 Sekunden und in Val Thorens zwei Sekunden schneller als sein Konkurrent.

Doch mit Platz vier will sich Buchmann nicht zufriedengeben. "Ich habe gesehen, dass ich mit den Allerbesten mitfahren kann. Und das über drei Wochen, was ja im letzten Jahr bei der Vuelta noch nicht geklappt hat. Ich denke, ich bin mit meiner Entwicklung noch nicht am Ende. Ich habe mich von Jahr zu Jahr gesteigert. Jetzt schauen wir mal, was in den nächsten Jahren noch möglich ist.“

Zunächst will Buchmann sich aber in der Heimat präsentieren. "Ich fahre die Deutschland Tour. Ich will mich den deutschen Fans zeigen, dann noch die Lombardei-Rundfahrt und ein paar Rennen in Italien", kündigte er an

Und im Anschluss an einen kurzen Urlaub beginnt schon wieder die Vorbereitung auf die nächste Tour!

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