Tagebuch von der Tour of Japan

Das Familienduell gegen meinen Bruder verloren

Von Louis Leinau

Foto zu dem Text "Das Familienduell gegen meinen Bruder verloren"
Die Leinau-Brüder Joann und Louis auf der Rolle beim Wamrfahren vor dem Prolog zur Japan-Rundfahrt. | Foto: privat

19.05.2019  |  (rsn) - Sonnige Grüße, heute noch einmal aus dem schönen Sakai - oder, wenn man genau ist, dann habe ich Sakai bereits hinter mir gelassen, denn ich melde mich gerade aus dem Reisebus, mit dem alle Teams nach den Etappen in den nächsten Startort gefahren werden. Die Reise heute ist zum Glück nicht so lang und es wird voraussichtlich eine Stunde dauern, bis wir Kyoto erreicht haben.

Mein Tag begann mit einem typisch japanischen Frühstück, was bedeutet, dass bereits morgens Reis aufgetischt wird. Es gibt zwar noch Weißbrot und Müsli zur Auswahl, aber ich passe mich der Landesküche an. Um 8:00 Uhr war Abgabe des Reisegepäcks, das immer in einem separaten Bus zum nächsten Hotel gefahren wird. Für den Tag muss also immer das Notwendigste in einen Rucksack geräumt werden.

Um 9:00 Uhr begab ich mich gemeinsam mit den Anderen bei bereits warmen Temperaturen und Sonnenschein mit dem Rad in Richtung Etappenstart. Dort wurde zunächst auf dem Kurs des Prologs ein kurzes Rundstreckenrennen über 27 Kilometer ausgetragen, allerdings außerhalb der Wertung der Rundfahrt. Dies bot aber die Möglichkeit, den Kurs schon einmal kennen zu lernen und mit Renngeschwindigkeit abzufahren – an sich äußerst praktisch.

Ich hatte dann auch die Erwartung, dass der Start des Rennens zunächst etwas gemütlicher erfolgen würde, es ging aber schon direkt voll zur Sache - die umgerechnet 800 Euro Siegprämie waren für die Meisten anscheinend genug Anreiz, bereits vor dem Prolog schon einmal alles reinzulegen, sowohl vom Tempo als auch von der Fahrlinie – was meinen immer noch etwas müden Beinen nicht ganz so gut gefiel. Im Sinne einer Vorbelastung fuhren wir aber alle, das zum Schluss mit gar nicht ganz so langsamen 47 km/h im Durchschnitt ausgefahrene Rennen, zu Ende.

Es folgte eine Stunde Pause zur Erholung in unserem persönlichen Zelt, was zu jeder Etappe vom Veranstalter aufgebaut wird. Zur Stärkung gab es natürlich wieder frisch gekochten Reis.

Dann wurde es auch schon wieder Zeit auf die Rolle zu gehen und sich für die knackigen 2,7 Kilometer vorzubereiten, übrigens nicht gerade meine Spezialdisziplin. Ich ging dann als zweiter Starter unseres Teams auf die Strecke und versuchte zumindest, das Familienduell gegen meinen Bruder zu gewinnen, was mir heute leider nicht geglückt ist, aber wir haben hier ja noch ein paar Tage…

Die Ergebnisse für unser Team wurden heute von Adam Toupalik, der einen starken fünften Platz belegte und kurz auf dem Hot-Seat Platz nehmen durfte, und von Per Münstermann als Siebter eingefahren. Der Start ist also soweit schon geglückt, starkes Rennen der Jungs!

Beim Blick aus dem Fenster sehe ich gerade wieder reichlich Hochhäuser, die unseren nächsten Etappenort ankündigen, wir kommen also gleich in unserem neuen Hotel an. Damit ist es an der Zeit, sich für heute zu verabschieden, morgen meldet sich mein Bruder zu Wort und wird euch von Tag zwei des Rennens berichten.

Sayonara und liebe Grüße
Louis


Die für das Team Sauerland NRW p/b SKS GERMANY startenden Zwillinge Louis und Yoann Leinau führen auf radsport-news.com Tagebuch von derJapan-Rundfahrt (2.1.).

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