Vorschau 13. Strade Bianche

Ist Deceuninck - Quick-Step auf Schotter zu stoppen?

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Strade Bianche 2018 | Foto: Cor Vos

07.03.2019  |  (rsn) - Am Samstag liefern die weißen Schotterpisten der Toskana wieder spektakuläre Bilder. Bei der 13. Auflage des von vielen bereits jetzt als Klassiker eingestuften italienischen Eintagesrennen Strade Bianche werden sich die Profis, auf 63 der insgesamt 184 Kilometern rund um Siena, auf Naturstraßen wieder packende Kämpfe liefern. Dabei stellt sich die Frage: Wer kann dem bisher überragenden Team Deceuninck - Quick-Step Paroli bieten?

Im vergangenen Jahr erreichten bei widrigen Bedingungen, die aus den Strade bianche Schlammpisten werden ließen, lediglich 53 Fahrer das Ziel an der Piazza del Campo. Genauso viele fielen dem Zeitlimit zum Opfer. Die Prognose der Meteorologen lässt für das Wochenende aber trockenes, sonniges Wetter erwarten, was für Erleichterung bei den Fahren aus 21 Teams - alle 18 aus der WorldTour sowie drei Zweitdivisionäre - sorgen dürfte.

Die Strecke: Da die Organisatoren keine Änderungen in der Streckenplanung vornahmen, kommen auch diesmal bei der Jagd durch die Toskana insgesamt 184 Kilometer zusammen. Mit elf Sektoren bleibt somit auch die Anzahl der Schotterpisten-Passagen unverändert, was sich auf insgesamt 63 Kilometern auf Naturstraßen addiert.

Der erste Sektor steht elf Kilometer nach dem Start an, der anspruchsvollste Anstieg geht wieder hoch nach Montalcino, der bei einer Länge von vier Kilometern eine durchschnittliche Steigung von fünf Prozent aufweist, aber schon nach knapp 50 Kilometern erreicht sein wird und zudem über Asphalt führt.

Der längste und schwerste Schotter-Abschnitt ist der achte Sektor namens Monte Sante Marie, 11,5 Kilometer lang und meistern bergauf verlaufend, der 54 Kilometer vor dem Ziel die heiße Phase des Rennens einläutet. Ähnlich schwer ist der vorletzte Sektor hinauf zum Colle Pinzuto - er ist nur 2,4 Kilometer lang, dafür aber bis zu 15 Prozent steil. Kurz darauf folgt der 1,1 Kilometer lange elfte und letzte Sektor, der nach einer anspruchsvollen Abfahrt in eine kurze, aber mit 18 Prozent extrem steile Steigung nach Tolfe hinein mündet. Von dort sind es nur noch zwölf Kilometer bis ins Ziel.

Die Entscheidung fällt schließlich im einen Kilometer langen und kurvig-engem Schlussanstieg durch die malerische Altstadt von Siena. Zunächst geht es dabei über eine bis zu 16 Prozent steile Steigung, ehe die letzten Meter zum Ziel an der Piazza del Campo hin flacher werden und auf den letzten Metern sogar leicht abfallen.

Die Favoriten: Mit Michal Kwiatkowski (Sky) fehlt der mit zwei Strade-Siegen (2014, 2017) nach Fabian Cancellara (der dreimal in Siena triumphierte) erfolgreichste Teilnehmer. Trotz eines Sturzes beim Omloop Het Nieuwsblad wird dafür Titelverteidiger Tiesj Benoot (Lotto Soudal) mit von der Partie sein. Aber auch ohne Blessuren wäre der Belgier nicht in der Favoritenrolle.

Die übernimmt nach ihren überragenden Auftritten die belgische Deceuninck-Quick-Step-Equipe, die mit dem Omloop-Sieger Zdenek Stybar - zugleich Strade-Gewinner 2015 - und dem Debütanten Julian Alaphilippe gleich zwei heiße Eisen im Feuer hat. Gleiches lässt sich aber auch von Lotto Soudal sagen, das von Benoot und Tim Wellens, der 2017 bereits einmal Dritter in Siena wurde, angeführt wird. Der Belgier feierte in der noch jungen Saison bereits drei Siege und ist ähnlich hoch einzuschätzen wie das Deceuninck-Duo.

Ebenfalls Dritter - und zwar 2018 - wurde Wellens‘ Landsmann Wout Van Aert. Der dreimalige Cross-Weltmeister führt ein ganz auf ihn ausgerichtetes Jumbo-Visma-Team an. Ähnliches gilt für Greg Van Avermaet und CCC - der Olympiasieger wurde 2015 und 2017 jeweils Zweiter in Siena und will endlich auch die Strade Bianche seinen Palmares hinzufügen.

Zum erweiterten Kreis der Podiumskandidaten zählen Fahrer wie Gianni Moscon (Sky), Alexey Lutsenko und Jakob Fuglsang (Astana), Vincenzo Nibali (Bahrain -Merida), Stefan Küng (Groupama - FDJ), Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates), Giovanni Visconti Nippo (Neri Sottoli) und auch Gregor Mühlberger (Bora - hansgrohe), der im vergangenen Jahr als Helfer von Peter Sagan guter Zehnter wurde. Der Slowake verzichtet diesmal auf seinen Start, so dass er 24-jährige Mühlberger sich die Kapitänsrolle mit Maximilian Schachmann, dem neben Nico Denz (AG2R) und Nikias Arndt (Sunweb) dritten deutschen Starter, teilen könnte.

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