Für Yates schlägt heute die Stunde der Wahrheit

White: “Simon muss am Monte Zoncolan Zeit herausfahren“

Foto zu dem Text "White: “Simon muss am Monte Zoncolan Zeit herausfahren“"
Simon Yates (Mitchelton-Scott) im Rosa Trikot | Foto: Cor Vos

19.05.2018  |  (rsn) - Der Anblick von Simon Yates (Mitchelton-Scott) im Rosa Trikot ist inzwischen Gewohnheit geworden bei diesem Giro d‘Italia. Seit sieben Etappen führt der junge Brite nun schon die Italien-Rundfahrt an. Er legt dabei eine beeindruckende Souveränität und Abgeklärtheit als erstmaliger Spitzenreiter einer Grand Tour an den Tag.

Über allem schwebt jedoch der Name Tom Dumoulin (Sunweb). Die Thematik muss für Yates inzwischen Auswüchse von "täglich grüßt das Murmeltier“ angenommen haben, denn täglich muss er über den Niederländer und Vorjahressieger sprechen. Tenor: Dumoulin ist der deutlich bessere Zeitfahrer, was auf der 16. Etappe, der Zeitfahrprüfung nach Roverto (34,2 Kilometer) die Verhältnisse ändern könnte. Wie will der Mann im Rosa Trikot da den Giro bloß gewinnen?

Yates hat das Thema jedoch auch selber befeuert mit mehreren Aussagen, er würde "Minuten an Vorsprung“ benötigen, um nach dem Zeitfahren noch Chancen auf den Gesamtsieg zu haben. In der Sache sicherlich richtig, in der Öffentlichkeit geäußert bringen solche Sätze jedoch eine enorme Erwartungshaltung mit sich.

"Minuten herausfahren" kann Yates in erster Linie in den Bergen. Hier ist er wohl im Vorteil gegenüber Dumoulin. Hier kann er den Giro gewinnen. Unweigerlich rückt da die heutige Ankunft am Monte Zoncolan in den Fokus. Eine brutale Rampe von einem Berg: 10,1 Kilometer lang, im Schnitt 11,9 Prozent steil, maximale Passagen von bis zu 22 Prozent.

Der Anstieg kann jedoch unberechenbar sein. "Überall wird nur über morgen gesprochen, dass es ein extrem schwerer Tag wird. Jeder sagt mir, morgen wird einer der schwersten Anstiege meiner Karriere", berichtete Yates gegenüber den Journalisten im Ziel der 13. Etappe in Nervesa della Battaglia. Den Monte Zoncolan ist er nach eigener Aussage aber noch nie gefahren, er kennt ihn bislang lediglich aus dem Fernsehen.

In die Etappe geht er mit einem Vorsprung von 47 Sekunden gegenüber Dumoulin. 31 Sekunden gewann Yates während seiner Rosa-Regentschaft bereits gegenüber dem Niederländer. Am Monte Zoncolan müssen aus seiner Sicht aber weitere signifikante Zeitgewinne dazukommen. Deshalb erwartet alle Welt ein Feuerwerk des 25-Jährigen im Schlussanstieg. "Wenn ich die Beine habe, dann werde ich versuchen zu attackieren – wie bereits gesagt, ich muss Zeit herausfahren", wiederholte Yates sein Mantra.

Für die Teams wird der Anstieg zudem zu einer logistischen Herausforderung, wie Matt White, Sportdirektor bei Mitchelton-Scott, gegenüber radsport-news.com erzählte: "Für uns Sportliche Leiter wird der Tag nicht einfach. Wir werden am Fuß des Berges gestoppt. Fernsehen und Mobilfunk kommen in dieser Gegend auch nicht an. Es gibt nur wenige Informationsquellen. Das Wichtigste sind die Zeitabstände. Da haben wir es gut. Wir werden mit dem Motorrad Nr. 1 in den Berg gehen, von da kann man alles gut überblicken, ob das 50 Meter sind oder 100 Meter. Ein Motorrad pro Team - das bedeutet Chancengleichheit. Das ist okay."

Der Auftrag für seinen Schützling Yates am Monte Zoncolan: "Simon weiß, was auf diesem Berg zu tun ist: Er muss Zeit herausfahren." Klingt ganz einfach. Wird es aber nicht.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.05.2018Selig nach Giro-Aus nun bei der Dauphiné in Ackermanns Diensten

(rsn) - Nach auskurierter Bronchitis, die ihn zur frühen Aufgabe beim Giro d`Italia zwang, befindet sich Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) seit neun Tagen wieder im Training und wird am Sonntag beim Cr

30.05.2018Zoncolan, Finestre und Co: gefahren, erledigt und nie wieder

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

30.05.2018Burger am Ruhetag und wieder neben der Freundin aufwachen

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

29.05.2018Froome hat keinen “Landis gemacht“, aber dass er fährt, tut weh

(rsn) - Fünf Tage ist es her, dass die radsport-news.com-Redaktion vor dem Café 3klang auf dem sonnigen Riegerplatz in Darmstadt zum Redaktionstreffen zusammensaß und die Planungen für die Tour de

29.05.2018Es herrschte vier Wochen eine super Stimmung

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Hinault: “Froome hätte nicht am Giro-Start stehen dürfen“

(dpa/rsn) - Der fünfmalige Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault hat den frisch gekürten Giro-Gewinner Chris Froome heftig kritisiert. "Es gab einen Positiv-Test von ihm bei der letzten Vuelta. Er

29.05.2018Sushi als Belohnung - ohne den schlafwandelnden Zimmerkollegen

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Von Höhen und Tiefen und dem Ende der Radsportdiät

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Viviani und Bennett: Giro-Seriensieger, sonst zweite Wahl

(rsn) - Ob er jetzt ein anderer Mann sei, wurde Sam Bennett (Bora-hansgrohe) nach seinem Etappensieg am Schlusstag des Giro d´Italia in Rom gefragt. Der Ire hatte gerade seinen dritten Tageserfolg be

28.05.2018Froome wechselte für die entscheidenden Tage den Sattel

(rsn) - Bevor Chris Froome (Sky) am vergangenen Freitag sein 80-Kilometer-Solo ins Rosa Trikot hinlegte, soll der Brite eine kleine, aber möglicherweise schwerwiegende Veränderung an seinem Material

28.05.2018Vom Reggae-Zimmer in die Hängematte auf der Alm

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Die letzten Tage des Giro d´Italia aus der Sicht von Dumoulin

(rsn) - Chris Froome (Sky) stellte den Giro d'Italia auf der 19. Etappe auf den Kopf - und zwar fast exakt so, wie Tom Dumoulin (Sunweb) es in Besprechungen mit der Sportlichen Leitung von Sunweb und

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Flandern-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Flandern Rundfahrt ist für viele Radsport-Fans neben Paris-Roubaix das Highlight des Frühjahrs. Das belgische Monument führt über mehr als 260 Kilometer und zahlreiche Hellinge, den ku

28.03.2024Van Aert erfolgreich operiert - Giro-Debüt ungewiss

(rsn) – Einen Tag nach seinem schweren Sturz bei Dwars door Vlaanderen ist Wout van Aert nach Angaben seines Teams Visma – Lease a Bike erfolgreich operiert worden. Ob der 29-jährige Belgier rech

28.03.2024Appell an die Zuschauer: “Haben Sie Respekt vor den Fahrern“

(rsn) – Wenige Tage vor der 108. Flandern-Rundfahrt (1. UWT / 1. März), haben Tomas Van Den Spiegel, Geschäftsführer des Veranstalters Flanders Classics, und Carina Van Cauter, die Gouverneurin R

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine