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E-Rennräder: Mehr Power am Berg

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| Foto: pressBureau/ w preß

30.08.2020  |  Heute startet die Tour de France zur ersten Berg-Etappe. Das weckt in so manchem Radsport-Fan Lust, selbst den einen oder anderen der mythischen Alpen- und Pyrenäen-Pässe zu erklimmen. Oft scheitert ein solches Vorhaben jedoch an der nötigen Kondition. E-Rennräder bieten hier Abhilfe; der pressedienst-fahrrad gibt einen Ãœberblick.

(pd-f/ tg) Beim Giro d’Italia können Hobbysportler/innen seit zwei Jahren in einem eigenen Renn-Format Teile der Originalstrecke abfahren - mit einem E-Rennrad. Während im ersten Jahr beim „Giro-E“ nur wenige Fahrer am Start waren, fuhren im letzten Jahr laut Veranstalter mehr als 500 Radsportler/innen mit.

Auch in diesem Jahr soll das E-Rennen stattfinden,
vom 4. bis 25. Oktober, auf zwanzig Etappen quer durch Italien. „Wie der Giro d’Italia wird auch der Giro-E in diesem Jahr ein wichtiger Moment beim Neustart unseres Landes. Dieses Format, das die Schönheit Italiens mit Sport und nachhaltiger Mobilität verbindet, ist zunehmend der Botschafter eines neuen grünen Bewusstseins“, sagt Paolo Bellino, CEO des Ausrichters RCS Sport.

Doch so mancher Radsportler stellt mit Gerhard Polt die Frage: "Braucht's des?" Anders als E-Mountainbikes, die mittlerweile rund ein Viertel aller E-Bike-Verkäufe ausmachen, waren E-Rennräder lange Zeit ein Nischen-Produkt. „Ein Rennrad mit Motor war bei Rennradfahrern lange äußerst umstritten. Doch die Szene ist im Wandel: Mit Gravelbikes werden nun Zielgruppen angesprochen, die Neuerungen offener gegenüberstehen“, sagt Andreas Krajewski, Marketing-Manager beim amerikanischen Hersteller Cannondale.

Hinzu kommt, dass die ersten E-Renner
für den High-End-Bereich und nicht für den Massenmarkt konzipiert wurden. Für den durchschnittlichen Hobbyfahrer waren sie wegen des hohen vierstelligen Einstiegspreises keine Option. Doch das ändert sich nun. Cannondale, die u. a. das Tour-Team Education First ausstatten, bietet seit dieser Saison sein fast komplettes Rennrad-Segment auch elektrifiziert an – vom aerodynamischen High-End-Renner über Gravelbikes bis hin zum Einsteigerrad.

Das funktioniert wie beim herkömmlichen Pedelec – bei 25 km/h schaltet der Motor ab. „E-Rennradfahrer nutzen den Elektromotor gezielter, da sie Unterstützung nur in speziellen Fällen brauchen, meist am Berg. In der Regel fährt ein Rennradfahrer über 25 km/h“, sagt Krajewski.

Hauptzielgruppe sind deshalb Sportler/innen,
die mangels Übung oder aus Altersgründen nicht mehr mit der Trainingsgruppe mithalten oder ihre Trainingsziele erreichen können. „Insgesamt steigt die Nachfrage und der Markt bekommt richtig Schwung. In ein paar Jahren werden E-Rennräder ebenfalls etabliert sein“, prognostiziert Andreas Krajewski.

Doch auch Einsteiger und ambitionierte Sportler rücken in den Fokus. „E-Rennräder ermöglichen einen moderaten Einstieg in den Radsport – insbesondere, wenn man längere Zeit gar keinen Sport getrieben hat“, meint Steven Jonckheere, Brand Manager Central Europe beim französischen Rennradhersteller Lapierre, Partner des Tour-Teams Groupama-FDJ: „Und da man in der Ebene schnell über die 25-km/h-Grenze kommt, schont das den Akku. Somit sind mit einer Ladung auch Strecken über 100 Kilometer möglich.“

Ambitioniertere Sportler profitieren hingegen
durch eine gezielte Trainingssteuerung. „Man kann schlecht die aerobe Langzeit-Ausdauer trainieren, wenn es nur bergauf und bergab geht. E-Rennräder ermöglichen durch die verschiedenen Unterstützungs-Modi, die Belastung des Trainings gezielt anzupassen“, erklärt Jonckheere. So wird durch entsprechenden Krafteinsatz und Unterstützungsstufe auch am Berg eine konstante Trittfrequenz möglich, und das über längere Distanzen.

Auch im Zubehörbereich zeigt sich diese Entwicklung: Reifenhersteller Schwalbe hat mit dem „Schwalbe E-One“ einen speziellen Reifen nur für E-Rennräder im Angebot, der mehr Pannensicherheit und eine längere Haltbarkeit verspricht und speziell bei den höheren Kurvengeschwindigkeiten einen besseren Grip liefern soll.

„Es sind auf den ersten Blick nur Details,
die den Reifen von einem herkömmlichen Rennradreifen unterscheiden. Aber genau diese Details zeigen, dass wir uns frühzeitig auf ein neues, stark wachsendes Segment vorbereiten“, sagt Doris Klytta, Leiterin Marketing und Kommunikation bei Schwalbe.

Begünstigt wird die Entwicklung durch leichtere Motoren, die speziell auf den sportlichen Einsatz ausgelegt sind. Mit Fazua und Mahle kamen zwei neue Anbieter auf den Markt, die zwar weniger Drehmoment bieten, jedoch einen besonders kleinen und leichten Antrieb ermöglichen.

„Mit dieser Gewichtsersparnis können wir
Räder bauen, die die Agilität eines normalen Rennrades besitzen“, erklärt Volker Dohrmann, Leiter Produkt, Strategie und Marketing bei Stevens Bikes. Beim Fazua-Antrieb kommt hinzu, dass sich Motor und Akku mit nur wenigen Handgriffen entfernen lassen, weil Motor und Getriebe voneinander entkoppelt sind.

Der Hamburger Hersteller hält sich trotz einer hohen Rennrad-Kompetenz beim Thema E-Rennrad noch zurück, und setzt auf einen anderen Trend: E-Gravelbikes. Dank breiterer Reifen bieten die Renner auch auf Schotterpisten und im leichten Gelände viel Fahrspaß – sie haben Rennrad-Gene, sind aber nicht mehr allein an den Asphalt gebunden.

Weil Anstiege im Gelände oft steiler
sind als auf der Straße und zudem viele Fahrer mit leichtem Gepäck am Rad unterwegs sind, um Mehrtages-Touren absolvieren zu können, ist die Unterstützung durch einen E-Motor ein Vorteil: „Die Nachfrage in diesem Bereich ist da - und wird noch weiter wachsen. Es werden zwei aktuelle Trends miteinander verschmolzen“, sagt Volker Dohrmann.

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